Falken-Tagebuch 2025
Auch dieses Jahr schauen die Turmfalken wieder im Februar nach ihrem Zuhause. Hin und wieder kann man sie in der Kameranische
beobachten. Noch ist das nicht regelmäßig, aber es scheint darum zu gehen, dass die Dohlen vertrieben werden. diese haben nämlich ebenfalls Besitzansprüche.
Es dürfte jetzt nur wenige Wochen dauern, bis die ersten Eier gelegt werden, wir werden uns dazu rechtzeitig melden.
Wir vermuten, daß es an den Temperaturen liegt, daß die Falken sich nur selten blicken lassen. Das nützen
die Dohlen aus und die Nische liegt nun voller Zweige und sonstigem Nistmaterial. Wir werden uns wohl in den nächsten Tagen
an die erneute Reinigung der Nische machen müssen....
Der benachbarte Storchen-Horst ist auch wieder verwaist. Nach wenigen Tagen sind zuerst die Störchin und danach der
Storchenmann ausgezogen. Wir sind gespannt, ob sich ein zweites Paar findet.
Die Nächte sind noch relativ kalt, nahe der Frostgrenze und daher lassen sich die Falken auch tagsüber nur ab und zu im Kirchhof blicken. Wir beobachten immer wieder die Dohlen, die teilweise den Störchen auf deren Horst die Zweige klauen und in die Nische schaffen. Wir hatten letzte Woche schon einmal eine überfällige Reinigung vorgenommen, aber die Dohlen geben nicht auf. Wir lassen sie jetzt erst einmal gewähren und vermuten, daß die Falken letztendlich die Situation klären werden (oder aufgeben).
Nach 2 heißen Tagen ist heute wieder eine Regenfront angesagt. In den letzten Tagen war das Falkenpaar sporadisch für kurze Zeit in der Nische. Heute sitzt Frau Falke längere Zeit vorne und beobachtet den Kirchhof. Ja, wir warten eigentlich auf die Eiablage, aber auch im letzten Jahr gab es diese erst Anfang Mai.
Wir sind gestern aus unserem Urlaub zurückgekehrt und haben in der Ferne erfahren, daß es zwischenzeitlich
einige aufregende Szenen in der Nische des Kirchturms gegeben hat. Nachdem die Dohlen ja ihre hartnäckigen Brutversuche aufgegeben
hatten (was augenscheinlich mit der höheren Präsenz des Turmfalkenpaars zusammenhing), kam es wohl gestern zu einer heftigen
Auseinandersetzung zwischen zwei weiblichen Turmfalken. Es ist nicht ganz klar, ob dies unmittelbar nach einer Eiablage stattfand.
In jedem Fall liegt nun ein scheinbar unbeschädigtes Ei, welches auch zeitweise von einer weiblichen Falkendame bebrütet bzw.
beschützt wird. Dies wäre ein ungewöhnlicher Vorgang, den wir so in der Vergangenheit noch nicht beobachtet haben, jedoch
aufgrund des Vorfalls verständlich.
Turmfalken legen normalerweise 3 - 6 Eier im Abstand von jeweils 2 Tagen, die Brut beginnt
dann gegen Ende der Eiablage.
Die eigentliche Brut dauert dann etwa 30 Tage, nach dem Schlupf werden die Jungen
dann noch weitere 30 Tage behütet und gefüttert. Der Beginn der Brut ist wetterabhängig, wir vermuten schon länger, daß sich
hier ein neues Paar eingenistet hatte. Eventuell hatten die bisherigen Wohnungseigentümer ihre Ansprüche relativ spät angemeldet.
Nebenan gibt es bei den Störchen auf dem Kirchengiebel scheinbar auch einen hartnäckigen Verehrer, der sich
regelmäßig neben dem Nest niederlässt. Hier könnten die Jungen mittlerweile geschlüpft sein. Wir würden uns freuen, wenn es
erstmals dieses Jahr klappen würde.