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Reisebericht Mexiko - Revillagigedos Archipel (San Benedicto, Socorro und Roca Partida)


im Februar 2018


Erneut machten wir uns auf den langen Weg nach Cabo San Lucas in Mexico, nach der Absage der Tauchsafari wegen des Hurricanes Blanca im Sommer 2015 wollten wir es endlich wissen: Gibt es im pazifischen Revillagigedos-Archipel wirklich die zutraulichsten Delfine und Mantas, sind sie wirklich so "freundlich" und hatten wir dieses Mal mehr Glück mit den Bedingungen?

Vorweggenommen, ja, ja, ja - die Unterwasserwelt war phänomenal und die Bewohner von San Benedicto, Socorro und Roca Partida zeigten sich von ihrer besten Seite (irgendwie waren wir auch immer in der "richtigen" Gruppe). Allerdings gab es dann doch wieder ein paar unangenehme Überraschungen, unser sämtliches Gepäck war aufgrund der verspäteten Landung in Mexico City stehengeblieben (wurde dann aber doch am selben Abend nachgeliefert - gut, dass wir eine Zwischenübernachtung in San Jose del Cabo eingeplant hatten). Auf der Tour mit der Nautilus Explorer stellte sich heraus, dass wir aufgrund eines "gebrochenen Bolzens" einer der beiden Maschinen nur mit halber Leistung fahren konnten, was sich vor allem auf der Rückfahrt als sehr ungemütlich herausstellte. Der Check Dive am Tauchplatz El Canon vor San Benedicto würfelte die vorab zusammengestellten Tauchgruppen "Sharks" , "Mantas" und "Dolfins" ziemlich durcheinander, ungewöhnliche Strömungen, Tarierung und einige technische Probleme mehr sorgten für ein heilloses Durcheinander beim Auftauchen, der vermeintliche Tauchunfall stellte sich glücklicherweise im Nachhinein als harmloser heraus als befürchtet.


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Irgendwann hatte sich dann alles eingespielt und das Abenteuer konnte beginnen. Die ersehnte Putzerstation für Hammerhaie am Canyon war leider nicht besetzt und so wechselten wir bereits am nächsten Tag zum berühmten Tauchplatz "Boiler", wo es dann auch zu den ersten Begegnungen mit den "freundlichen" Ozeanischen Mantas (manta bisostris) kam. Das zutrauliche Verhalten der Mantarochen gegenüber den Tauchern in Socorro ist wohl einzigartig, die Tiere lieben es, sich bis auf 1 Meter Distanz den Tauchern anzunähern, Augenkontakt herzustellen und sich von den Luftblasen am Bauch massieren zu lassen.


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Bereits am Ende des 2. Tauchtages begann die mehrstündige Überfahrt nach Roca Partida, dies ist eine unbewohnte Felsinsel im östlichen Pazifischen Ozean und zugleich die kleinste der zu Mexiko gehörenden Revillagigedo-Inseln. Sie ist gut 800 km von der mexikanischen Küste entfernt und etwa 107 km westlich von Socorro, der größten Insel dieser Inselgruppe, gelegen. Aufgrund der exponierten Lage ist das Tauchen am Roca Partida (=gespaltener Felsen) sehr speziell, hier trifft sich die Hai-Society der großen Meeresbewohner bei ihrer Durchreise, die Insel dient als Futterplatz, Ruhestätte und Putzerstation.

Der relativ kleine Tauchplatz ist Heim für bis zu 10 verschiedene Haiarten, wir konnten hier den Hammerhai, Seidenhai, Weißspitzenriffhai, Galapagoshai und Tigerhai sichten. Zumindest teilweise waren wir das einzige Schiff am Roca Partida und konnten pro Tag bis zu 4 Tauchgänge machen.

Von Februar bis April besuchen Buckelwale die Inseln auf ihrem Weg zur Behringsee. Wir konnten mehrere Tiere, darunter eine Mutter mit ihrem Kalb beobachten, jedoch immer in respektvoller Entfernung.


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Doch nicht nur Mantas - auch die Delfine im Revillagigedos Archipel lieben die Interaktivität mit den Tauchern. Vor allem bei den morgendlichen Tauchgängen vor den Inseln Socorro und San Benedicto gab es immer wieder Tauchgänge, bei denen die Großen Tümmler den Gästen und Tauchern eine Show der Superlative boten, als sie urplötzlich aus dem Blau des Pazifik zu Besuch kamen, um mit den Tauchern zu spielen - und sich streicheln zu lassen. Man konnte sich ihnen nicht verweigern (und würde es ja normalerweise auch nicht tun), aber man wurde von den Delfinen so lange bedrängt und gestupst, bis einem gar nichts anderes mehr übrig blieb, als die wundersamen Meeresbewohner zu berühren. Dabei wurde man schnell unbemerkt immer wieder in die Tiefe jenseits der 30-Meter-Marke gelockt....


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Am Boiler (San Benedicto) konnte man sich teilweise nicht entscheiden, Delfine, Hammerhaie oder Mantas zu beobachten oder zu fotografieren.

Die Unterwasserlandschaft war typisch vulkanisch, ähnlich Galapagos und Cocos, eher spärlich mit Steinkorallen und Muscheln bewachsen, teilweise mit interessanten Formationen. Die Sichtweiten waren recht gut, es gab manchmal von einem Moment zum anderen seltsame Strömungen, Dünung, Waschmaschine - das Tauchen war manchmal sehr anspruchsvoll, wobei die Strömungen an der Oberfläche beim Auftauchen meist noch rauer waren. Am Roca Partida gab es große Schulen mit Makrelen, jagende Tunas und nicht zu vergessen die vielen Weißspitzen-Riffhaie, die teils neben- und übereinander auf den verschiedenen Felsvorsprüngen des Unterwasserberges lagen.

An der Socorro Insel gab es vergleichsweise weniger Fisch, jedoch hatten wir hier die interessantesten Begegnungen mit den Großen Tümmlern. Die Wassertemperatur lag durchgängig bei 23° bis 25°C.

Noch ein paar Worte zum Schiff Nautilus Explorer: Eine gute Wahl war es, wir konnten kurzfristig vor Ort noch einen Upgrade auf die Emerald Suite machen, jedoch auch die Kabinen im Unterdeck waren recht geräumig und gut ausgestattet. Ein großes Lob dem Küchenchef und seinem Team, das Essen war großartig und immer ausreichend, der Service einzigartig. Unsere Guides Rodolfo, Yann, Pato, Maya und Jessy haben einen tollen Job gemacht, auch die abendlichen Vorträge über Haie, Mantas, Delfine und vieles andere haben wir sehr genossen.

Wir würden die Nautilus Flotte jederzeit weiterempfehlen und hoffen, dass das Unterwasser-Paradies des Revillagigedos Archipels weit draußen im Pazifik weiterhin geschützt wird und erhalten bleibt. Die lange Anreise dorthin hatte sich wirklich gelohnt. Auf diesem Weg grüßen möchten wir unsere Tauch-Buddies Gabriela, Christian, Dunja, Tomas und Katia. Und natürlich auch die anderen Mitreisenden, es war eine recht harmonische Zeit mit Euch! Vielleicht trifft man sich mal wieder....


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