Singapur hieß die erste Station unserer Reise, Singapore Airlines brachten uns gewohnt pünktlich
in das Wirtschaftswunderland Asiens. Wir hatten erstmals Zeit, uns den Stadtstaat etwas genauer anzusehen.
Wir und unsere Kamera gewöhnten uns jedoch nur langsam an die hohe Luftfeuchtigkeit bei gefühlten 35°.
Unser Hotel lag zentral direkt neben dem Clarke Quay, ein Flanier- und Amüsier-viertel, das abends sehr
viele Besucher anzieht. Ein Muss für Touristen ist natürlich Chinatown, die alten chinesischen Wohnviertel
mit ihren traditionellen Ladenhäusern wurden makellos restauriert. Dazwischen bewahren alte Tempel
buddhistische Rituale und urige Food Centres die Rezepte asiatischer Garküchen.
Im August/September wird das Fest der hungrigen Geister verstorbener Chinesen gefeiert,
überall in der Stadt liegen Speisen aus, nur für die Toten. Auch für die finanzielle Absicherung
der Verstorbenen wird gesorgt, mit imitierten Geldscheinen und Kreditkarten. Derweil erfreuen sich
die Lebenden an Chinesischen Opern, die in Chinatown und in vielen Wohnsiedlungen manchmal zweimal
täglich aufgeführt werden.
Ein Muss für Tierfreunde ist der Besuch des Jurong Bird Parks im Westen Singapurs. Über 8.000 Vögel
von mehr als 600 verschiedenen Arten werden hier gezeigt, alleine über 1.000 fliegen scheinbar frei
umher in der größten begehbaren Vogelvoliere der Welt, über die sich ein gewaltiges Netz spannt.
Angeboten werden auch Shows, bei denen u.a. Flamingos zu karibischen Rhythmen tanzen (?!?). Außerdem
gibt es Flugvorführungen mit Adlern und Falken.
Was uns gut gefallen hat: In Singapur gibt es trotz großer Bautätigkeit zahlreiche Parkanlagen,
mitten im Häusermeer erstreckt sich der große Botanische Garten mit einem großen Baum- und
Pflanzenbestand, man findet hier auch viele eingeführte Bougainvilleen und Bromelien aus
Südamerika, eine sehr schöne Bonsai-Ausstellung und den berühmten "Orchid Park" mit vielen
preisgekrönten Orchideen.
Am Samstag abend dann waren wir zu einem Dinner Cruise auf der "Cheng Ho" eingeladen,
hier konnten wir bei Sonnenuntergang die Skyline von Singapur vom Meer aus bewundern.
Montag morgen war dann der Weiterflug mit Silk Air nach Nord Sulawesi angesagt.
Sulawesi ist die viertgrößte Insel Indonesiens, überwiegend von tropischem Regenwald überzogen,
beherbergt Sulawesi viele endemische, nur dort vorkommende Tier- und Pflanzenarten. Der größte Teil
der Einwohner von Manado, der Hauptstadt Nord Sulawesis, sind Christen.
Die Maschine landete pünktlich in Manado, leider waren die Einreiseprozeduren vor Ort sehr langwierig,
wir standen wie üblich in der falschen Schlange vor dem Schalter der Immigration. Aber: Das Gepäck war
vollzählig und dann ging es auch schon los mit dem Auto. Wir fuhren auf einer sehr schlechten Straße
quer durch Palmenplantagen durch mehrere Ortschaften in Richtung Küste. Nach einer guten Stunde Fahrt
stiegen wir um auf ein Boot der Gangga Divers, und waren nach weiteren 20 Minuten endlich am Ziel.
Die ca. 1500 x 400 m große Insel Gangga Island liegt zwischen dem Festland und den Sangihe-Inseln.
Das Resort befindet sich an der Südspitze der Insel, direkt daran angeschlossen sind die beiden Dörfer
Gangga Satu und Gangga Dua, Heimat der Bajau-Fischer. Die Insel ist an einer der beiden Längsseiten mit
dichten Mangroven bewachsen und kann daher nicht umrundet werden.
Das Resort verfügt über viel Platz, es gibt 30 Zimmer mit großzügigen Bädern, die in 15 Doppelbungalows
untergebracht sind. Alle verfügen über eine eigene Terrasse und sind komfortabel eingerichtet,
haben Minibar, TV, Wasserkocher, Klimaanlage, Moskitonetz. Für alle Zimmer gibt es am Strand eine
eigene kleine Cabana als Schattenplatz und insgesamt 4 Liegen aus Holz.
Im Hauptgebäude befinden sich Restaurant, Lobby und Bar. Das Frühstück gibt es als Buffet, Mittag- und
Abendessen werden als 4 Gang-Menü (zur Auswahl) angeboten.
Zu unserer Begeisterung waren auch viele einheimische Gerichte auf der Speisekarte.
Das Resort bietet kostenlos Trink-wasser in den Bungalows und zu den Mahlzeiten an.
Außerdem stehen Bademäntel und Badetücher zur Verfügung. In der Lobby gibt es Billard und andere
Spiele, eine Internetecke und eine kleine Bücherei. Des Weiteren gibt es einen Salzwasser-Pool,
ein Spa mit Wellness-Center (sehr zu empfehlen). Für Nichttaucher werden zweimal täglich Schnorchelausfahrten
mit dem Boot angeboten, auch Landausflüge in Sulawesi werden organisiert.
Während unseres Urlaubs waren Gäste aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Belgien, England, Luxemburg,
Italien und Spanien im Resort. Wir möchten auf diesem Weg ganz herzlich Jan & Karolien, Alan & Barbara,
Martha und natürlich Donald und Inyo grüßen!
Nochmals ein paar Worte zum Strand: Nicht ganz so weiß wie auf mancher Malediveninsel, nicht ganz so
fein, also vielleicht nicht ganz barfuß-gerecht, aber doch sehr schön breit. Der Strand wird regelmäßig
gesäubert, so wie das gesamte Resort sehr gepflegt ist.
Die direkt anliegenden Dörfer Gangga Satu (1) und Gangga Dua (2) können jederzeit besucht werden, die
Einwohner sind sehr freundlich. Von Hanne, General Manager des Hotels wurden wir ausdrücklich gebeten,
den Kindern nichts zu geben, weder Geld- noch andere Geschenke, um zukünftige Betteleien zu verhindern.
Man macht ihnen die größte Freude, indem man sie fotografiert.
Wir hatten auch die Gelegenheit, die beiden Schulen zu besuchen, der Rektor der Grundschule begrüßte uns,
sprach aber zu unserem Erstaunen kein Wort Englisch, wobei sämtliche Kinder einen Grundwortschatz wie:
"What is your name - Ciao - Thank you - Foto" beherrschten. Es gab ein Gästebuch, in welches wir uns
eintragen durften.
Zum Tauchrevier: Der Einzugsbereich des Gangga Island Tauchcenters umfasst alle bekannten Tauchreviere
von Nord-Sulawesi: Gangga und Bangka Archipel, die Inseln Lehagu und Talisei, Bunaken, Lembeh Strait.
Makro-Fans kommen bei den wirklich abwechslungsreichen Tauchplätzen voll auf ihre Kosten. Mit Hilfe
der erfahrenen Tauchguides kann man Seepferdchen, Schaukel- und Anglerfische, Putzergarnelen, seltene
Nacktschnecken und vieles mehr entdecken.
Vormittags werden Bootsausfahrten mit 2 Tauchgängen angeboten (Abfahrt 8.00 Uhr!), nachmittags mit einem
Tauchgang (Abfahrt 15.30 Uhr). Nach Bunaken und Lembeh gibt es Ganztagestouren mit drei Tauchgängen.
Nachttauchgänge sind in der näheren Umgebung jederzeit möglich. Nach dem Tauchen werden Wasser, Tee und
frische Kokosnuss angeboten. Frische Handtücher sind jedes Mal an Bord.
Das Personal der Gangga Divers kümmert sich während des gesamten Aufenthaltes um das Tauchequipment incl.
Transport zum Boot, Tauchvorbereitung, Materialpflege und Aufbewahrung.
Die Tauchgänge werden ausschließlich von Guides begleitet. Hierbei werden kleinere Gruppen zusammengestellt
von max. 2-4 Tauchern plus 1 Guide. Für uns war es auch eher ungewohnt, in Begleitung zu tauchen, jedoch
profitiert man hier wirklich von den Kenntnissen der Guides, die genau wissen, wo die teilweise kleinen "Sachen",
z.B. die Pygmäen-Seepferdchen zu finden sind.
Unser absoluter Lieblings-Tauchplatz hieß "Paradise" - mit Seegraswiese, dunklem Sand á la Lembeh Strait
(Muck Diving!!!!!!) und last but not least einem wunderschön bewachsenen Bootsanleger mit farbigen Korallen
und einer heißen Quelle gleich nebenan. Wir waren insgesamt 4 x dort und der Platz verdient seinen Namen wirklich.
Auszug aus dem Logbuch 12.09.09: Flunder, Flughahn, Schnecken, Imperator-Garnelen, Seesterne, Krabben,
Fangschreckenkrebs, Sepia (riesig), Geisterpfeifenfische, Seepferdchen, Octopus, Stingray City (Blaupunktrochen),
Steinfisch, verschiedene Skorpionfische, Partnergrundel, Krokodilfisch - Tauchzeit: 85 Minuten!!!! Eigentlich hätte
nur noch der in der Gegend ansässige Dugong auf der Seegraswiese erscheinen müssen, dann wäre unser Glück perfekt
gewesen. Also dann vielleicht beim nächsten Mal......
Das Wetter war übrigens wie erwartet heiß und schwül, an Land konstant von 33 bis 35° C, es gab keinen Tropfen
Regen während unseres Aufenthaltes, die Luft-feuchtigkeit war ziemlich hoch. Wassertemperatur von 27 bis 30 °C.
An unserem letzten Tauchtag dann hatten wir noch die Gelegenheit, eine Patenschaft für eine im Netz
gestrandete Schildkröte zu übernehmen. Die Fischer bringen derartigen "Beifang" zum Gangga-Resort
und erhalten dort 10 USD pro Schildkröte. Dies ist der Erlös, den sie in Manado auf dem Fischmarkt
auch erhalten würden, dieser Betrag wurde uns jedenfalls genannt. Wie auch immer - wir haben die Schildkröte
"Willy" getauft und sie dann höchstpersönlich wieder ins Meer entlassen.
Leider hat die schönste Zeit einmal ein Ende und so ging es nach 2 Wochen wieder zurück Richtung Heimat.
Wir werden bestimmt wiederkommen, das Tauchen war einfach fantastisch, das Resort hat uns gut gefallen und
die immer freundlichen und meist singenden Menschen Sulawesis haben wir richtig in unser Herz geschlossen.