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Reisebericht Tauchkreuzfahrt Rotes Meer 2021 mit der MY Independence II Marineparktour und Süden



Nach zwei vergeblichen Versuchen während der Corona Pandemie hatte es dann doch funktioniert. Ein Business-Class-Ticket zum Schnäppchenpreis erleichterte insbesondere das Packen des Handgepäcks und in der Senator Lounge in Frankfurt vertrieben wir uns die Zeit bis zum Abflug. Nach einer Stunde Wartezeit wegen Verspätung hob die kurzfristig eingesetzte Langstrecken-Maschine dann Richtung Hurghada ab. Selten so bequem gesessen auf dem Weg nach Ägypten (genau das krasse Gegenteil dann auf dem Rückflug).

In Hurghada hatten wir dann eine erfreulich kurze Fahrt zum Hafen, da die Tour ausnahmsweise nicht in Ras Ghalib startete. Wir hatten erstmals Kabine Nr. 10 ganz vorne im Bug der Indy gebucht, was leider keine glückliche Entscheidung war, da Roland sich gleich am 2. Tag den rechten Fuß auf der Treppe dorthin verletzte.


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Nach dem Check Dive am nächsten Morgen bei Gotta Abu Ramada beschloß Captain Mohammed, dass wir nicht wie geplant den Kurs Richtung Brother Islands nahmen, sondern aufgrund des vorhergesagten starken Wellengangs noch einen weitern Tag in Safaga bleiben, hier betauchten wir dann am frühen Morgen das Panorama Riff, eine gute Entscheidung, da der Wind wirklich heftig war. Am Abend dann gab es eine sehr bewegte Überfahrt zum großen Bruder, bei dem wir dann den 1. Tauchgang frühmorgens hatten. Am Südplateau sahen wir zwei Fuchshaie an der Putzerstation leider in relativ großer Entfernung, dazu einen Grauhai und 2 Napoleon. Am Nachmittag wechselten wir dann zum "Small Brother", dort waren allerdings recht viele Boote und Taucher vor Ort und die gesichteten Haie (Longi, Grauhai, Hammerhai) blieben in sicherer Entfernung.

Nach der Überfahrt zum Daedalus-Riff gaben wir alles mit dem Ziel, die Hammerhaie zu finden. Dies gelang uns dann am 2. Tag beim Early Morning Dive, der Späher kam recht nah am Riff vorbei und kurz danach konnten wir die restliche Gruppe sehen (7 oder doch 8?), allerdings jenseits der 50m-Marke. Nachmittags hatten wir dann noch eine Begegnung mit einem wirklich stattlichen Seidenhai. Insgesamt muß man sagen, dass die Sicht durch viele Schwebeteilchen recht getrübt war, es war eigentlich Manta- bzw. Walhai-Stimmung. Kurz vor dem Ablegen hatten wir dann noch Gelegenheit zur traditionellen T-Shirt-Shopping-Tour am Leuchtturm.

Es ging weiter zu den Fury Shoals, gleich am nächsten Morgen waren wir bei einem der schönsten Riffe dort, bei Shaab Maksour. Bei Abu Galawa Soraya betauchten wir das Wrack, hier gab es auch den ersten Nachttauchgang. Damit war die 1. Woche auch schon vorbei.


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Am folgenden Tag waren wir bei Rocky Island und Zabargad. Bereits frühmorgens sprangen die Delfine vor unserem Schiff und begleiteten uns auch auf dem 1. Tauchgang. Rocky Island ist ein legendärer Tauchplatz, die Riffwände sind voll mit den schönsten Weichkorallen, Gorgonien, Schwarz- und Fächerkorallen. Die Insel Zabargad ist bekannt für ihre atemberaubende türkisfarbene Lagune, außerdem ist sie ein Nistplatz für Meeresschildkröten während der Sommermonate.

Weiter ging es zu den Saint Johns Inseln, wegen der starken Winde konnten wir leider Habili Ali nicht betauchen. Bei Gota Kebir sahen wir erneut 4 Delfine ganz nah, sowie einen Silberspitzenhai und eine Schildkröte (Green Turtle). Bei Umm Arouk sahen wir wunderschöne Korallentürme (Ergs) mit vielen Anemonen. Um El Aruk bedeutet übersetzt "Das Riff mit den vielen Korallenblöcken".

Einen sehr interessanten Tauchgang gab es in den St. John´s Caves, jedenfalls solange, bis eine zweite Tauchergruppe uns entgegenkam. Die Höhlen sind teilweise sehr schön mit Weichkorallen bewachsen, es gab auch einige sehr schön bewachsene Korallenblöcke, an denen man gut verweilen konnte. Bei Shaab Sataya gab es dann einen kombinierten Sunset/Night Dive, diesmal ganz ohne Delfine.


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Dann ging es wieder zurück in den Norden, wiederum mit Kurs Daedalus. Wir wollten es noch einmal wissen, es waren tatsächlich ein paar weniger Boote und Taucher dort, auch dieses Mal trafen wir den Späher der Hammerhaie, am Südplateau zog der Longimanus relativ zügig vorbei.

Eines unserer letzten Ziele war das Elphinstone Reef (Abu Hamra), welches sich etwa 10 km östlich vor der Küste des Roten Meeres, nördlich von Marsa Alam befindet. Hier hatten wir insgesamt 3 Tauchgänge, erst beim letzten gab es das perfekte Aufeinandertreffen mit einem Longimanus, mit unglaublich viel Fisch am Split Point (das ist die Stelle, an der sich die auftreffende Strömung teilt und an der man auch ruhiges Wasser hat).

Leider mussten wir die Tauchgänge am letzten Tag in Marsa Shouna auslassen, Roland sowieso wegen der gezerrten Bänder im Fuß und Antje wegen Erkältung. Jedoch kam auch hier ein größerer Trupp Spinnerdelfine vorbei und verabschiedete uns.

Die Reise war geprägt von vielen Erzählungen über andere Tauchergruppen, leider konnten nicht immer die zugehörigen Boote identifiziert werden (die "Princess Diana" war aber immer dabei). Da gab es Tech-Taucher mit wirklich seltsamer Körperhaltung, Taucher, die abgeschleppt wurden, Taucher beim Notaufstieg, Taucher auf Kollisionskurs - es war schon sehr interessant. Aber auch wurde einiges Neues gelernt - Handzeichen und Gesten für NACKT-Schnecken, Flaschenfüllung (?) und vieles mehr.... Leonie bemühte sich wirklich sehr, auch mit dem letzten Taucher DIE RICHTIGEN Handzeichen zu üben.

Fakt: Es war wieder eine sehr schöne Tour mit Bluewater Safaris mit vielen interessanten Gesprächen, insbesondere die morgendlichen Schüttelreime von Joachim und die Auswahl an Eierspeisen werden wir doch sehr vermissen. Shokran an die Crew der Independence II, ein dickes Dankeschön an Leonie und Fadlallah. Bis hoffentlich bald mal wieder auf der Indy III.



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