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Bali im Juni 2011

 

Da leider, leider die von uns geplante Komodo-Tour auf der S/Y Pindito drei Tage vor Abflug wegen Schlechtwetters storniert wurde, standen wir kurzfristig vor der Wahl, wie wir unseren Urlaub auf Bali verbringen wollten. Wir entschieden uns dann zunächst für das ALAM BATU im Nordosten nahe Tulamben, die zweite Hälfte des Urlaubs buchten wir dann das PONDOK SARI im Nordwesten in Pemuteran. Unterschiedlicher kann man seinen Urlaub auf Bali eigentlich nicht verbringen. Was wir bei unserer Planung allerdings gar nicht einkalkuliert hatten, war die Frage: "Welcher Hahn kräht wo am lautesten". Hier lag das Alam Batu ganz klar vorne, die Hähne dort schafften es regelmäßig, uns morgens um 4 Uhr aus dem Bett zu treiben durch einen wirklich unsäglichen Lärm. Ich habe noch nie in einem Urlaub so viele Sonnenaufgänge gesehen wie dort. Im Pondok Sari gab es zwar neben den Hähnen auch noch quakende Frösche,aber diese waren bei weitem nicht so laut wie die Kollegen an der Ostküste.

 

 

Die etwa 5 Jahre alte Hotelanlage Alam Batu ist sehr schön angelegt mit einem wundervollen tropischen Garten. Dieser wird von einem drolligen Entenpaar - Donald und Daisy Duck - bewacht. Es ist wirklich sehr nett anzusehen, wie Donald den ganzen Tag hinter seiner Herzensdame herwackelt und sie gegen potentielle Feinde - Menschen, Spatzen, Tauben und andere verteidigt. Die von uns ausgesuchte Villa "Ayam " ist sehr hell und geschmackvoll eingerichtet mit einem modernen, offenen Bad mit Schwalldusche und einem privaten Pool, den wir uns mit unseren netten Schweizer Nachbarn geteilt haben. Es gab eine großzügige Terrasse mit Sitzgelegenheit und eigener Bale (Schattenplatz, Tagesbett).

Frühstück gab es als Buffet von 8 - 11 Uhr, Abendessen wahlweise als Buffet oder á la carte ab 19.30 Uhr. Gegessen wurde jeweils an 8-er Tischen, dadurch war immer für Unterhaltung gesorgt.

Die Tauchbasis wird von Harry geleitet, nach dem obligatorischen Check Dive konnte man jederzeit am Hausriff unbegleitet oder begleitet tauchen gehen. Außerdem wurden Bootsausflüge in die Umgebung angeboten, auch zum Wrack der USS Liberty in Tulamben. Dieser Tauchausflug war wirklich sehr interessant, wir haben selten solch ein gut bewachsenes Schiffswrack betaucht, nur wenige Meter vom Strand entfernt gelegen in relativ geringer Tiefe. Einziger Nachteil sind die vielen Schnorchler und Taucher, die sich dort tummeln, wir hatten aus diesem Grund einen Early-Morning-Dive ausgewählt und waren um 6 Uhr nur beinahe die ersten Taucher am Wrack.

Der Einstieg am Hausriff, sowie das Besteigen der Boote im Alam Batu ist unserer Meinung nach ziemlich gewöhnungsbedürftig, ein Steg existierte während unseres Aufenthaltes nicht. Der schwarze Strand besteht aus größeren Steinen und die manchmal heftige Brandung sorgt dafür, dass der Einstieg in das Riff oder in das Boot etwas kompliziert ist. Außerdem werden zwar Flasche und Jacket an Bord der Boote gebracht, für den Rest muss man teils selber sorgen, also Blei, Flossen, Maske, Kameraausrüstung (!) alles schwimmend zum Boot bringen. Dies ist etwas sehr umständlich, um nicht zu sagen manchmal nervig.

Das Hausriff am Alam Batu ist interessant und erstaunlich fischreich, allerdings herrschte zu unserer Zeit recht schlechte Sicht aufgrund starker Winde. Außerdem gibt es seltsame Strömungen unter Wasser, die irgendwie öfter gegen einen sind. Schnorcheln war wohl recht schwierig, wir haben jedenfalls niemanden dabei gesehen.

Im Hotel konnten Ausflüge per Motorroller oder Auto (mit Fahrer) gebucht werden in die nähere und weitere Umgebung, Tempel, Reisterrassen, Silber- und Goldwerkstätten, Museen, Shopping und, und, und. Wir waren außerdem einmal mit dem Bemo zum Nachbarort Kubu gefahren, um den frühmorgens stattfindenden einheimischen Markt zu besuchen. Das Beste daran war die Fahrt zurück, da die umfangreichen Einkäufe der Einheimischen mit im Fahrzeug verladen werden mussten.

 

 

Das Hotel Alam Batu hat uns sehr gut gefallen, entscheidender Nachteil ist die Lage, man hat praktisch abends keine Möglichkeit, auswärts essen zu gehen. Dies wirkt sich auch auf die Preise für das Abendessen und auch die Getränke aus, diese sind für balinesische Verhältnisse eindeutig zu hoch.

Nach einer Woche wurden wir dann von einem Fahrer in das etwa 3 Stunden entfernte Pondok Sari Resort nach Pemuteran an die Nordküste gebracht. Dieses bekannte Hotel war schon äußerlich ganz anders anzusehen als das Alam Batu. Es gibt dort traditionelle Holzhäuser mit einer recht dunklen Einrichtung, jedoch sehr individuell und damit wirklich interessant. Die ganze Anlage steht in einem regenwaldähnlichen Garten mit vielen tropischen Gewächsen und Vögeln, auch Geckos und Schmetterlinge kann man beobachten.

Wir hatten eine 150 Jahre alte, renovierte Villa gebucht mit diversen Zimmern, Terrasse, Balkon, eigenem Pool und Seerosenteich mit Fröschen und Libellen, also Fotomotive satt.

 

 

Das Hotel-Restaurant hatte für das Frühstück eine recht außergewöhnliche Öffnungszeit von 7 bis 15 Uhr, was zumindest bei den Tauchern sehr beliebt war.

Die am Strand gelegene Tauchbasis von Werner Lau unter der Leitung von Düde bietet Strand- und Bootstauchgänge, letztere in die nähere Umgebung mit kurzen Ausfahrten, außerdem zum Unterwasser-Nationalpark der unbewohnten Insel Pulau Menjangan (ca. 40 Minuten Fahrtzeit). Die Regierung von Indonesien erhebt hier allerdings seit Anfang 2011 "Aktivitätsgebühren" pro Tag und Person von 15 €, außerdem eine "Kameragebühr" von 3 €, ebenfalls pro Tag und Person.

Die Tauchplätze rund um die Insel haben uns besonders gut gefallen, gute Sichtweiten, herrliche Weichkorallen sind hier zu sehen, allerdings ist auch hier der Fischreichtum nicht allzu groß.

Das Hausriff, welches wenige Meter vor dem Strand gut zu erreichen ist, ist als Riffprojekt angelegt, wie wir es auch schon in Gangga Island kennengelernt hatten. Hier wurden mehrere künstliche Objekte versenkt, Stahlgerüste in verschiedenen Formen, Statuen etc., die teils schon erstaunlich gut mit Korallen, Schwämmen und Anemonen bewachsen sind und wo sich viele verschiedene Arten angesiedelt haben. Das Riffprojekt "Biorock" ist eine Einrichung, die durch elektrischen Strom das Wachstum von Kalk auf Stahlteile fördert. Sind die Kalküberzüge stark genug, befestigt man abgebrochene Korallenstücke an ihnen, die Geburtsstätte des neuen Riffes.

Aus unserer Sicht der Top-Tauchplatz des gesamten Urlaubs war jedoch die SECRET BAY. Dieser Tauchplatz ist nicht so geheim, wie der Name aussagt und manchmal sehr stark betaucht. Wir hatten jedoch Glück und waren mit 4 Tauchern und einem Guide zu scheinbar recht guten Bedingungen dort. Die Secret Bay ist eine hinter dem Fährhafen Gilimanuk gelegene Bucht mit einer maximalen Tiefe von etwa 10 Metern. Einer der typischen "Mülltauchplätze", die es in Indonesien immer mal wieder gibt mit einem wirklich erstaunlichen Vorkommen von skurrilen und einzigartigen Fischen und anderen Lebewesen.
Gute Sicht bedeutet in der Secret Bay etwa 6-8 Meter, die wir zeitweise dort auch hatten. Gute Tarierung ist dort wichtig, um sich und den anderen Tauchern den Spaß nicht zu verderben. Der dunkle Sand lässt das Ganze etwas düster erscheinen, andererseits sind die oft farbigen Kleintiere, zum Beispiel Nacktschnecken dann sehr gut zu erkennen. Wir fanden es jedenfalls Klasse.

Bali hat uns wieder einmal sehr gut gefallen, man kann hier gut einen Tauchurlaub mit wirklich interessanten Landausflügen kombinieren. Tropische Natur, imposante Vulkankrater, kunstvoll angelegte Reisterassen, beeindruckende hinduistische Tempelanlagen, traditionelle Dörfer, farbenfrohe Märkte, türkisfarbenes Meer und bunte Korallenriffe - für jeden Geschmack ist hier etwas zu finden.

Wir haben festgestellt, dass uns das ländliche Bali im Nordosten und Norden der Insel besser gefiel als die touristischen Zentren im Süden, die wir 2007 kennengelernt hatten.

Vom reinen Tauchbetrieb hier, würden wir das nächste Mal trotz des langen Transfers vom Flughafen (etwa 4 Stunden) die Tauchbasis im Pondok Sari vorziehen, hier stimmte wirklich alles, von den (einheimischen) Guides bis zu den Bootsausfahrten, dem Einstieg in das interessante Hausriff, den abwechslungsreichen Tauchgängen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Kurt und seine Kollegen für die gute Betreuung und Begleitung während der Tauchgänge.