Falken-Tagebuch 2018
Die Nestnische wurde gereinigt und die Kamera etwas anders justiert. Das Falkenpärchen war zwar bereits wieder in der Nähe des Turmes, kommt aber noch nicht wieder regelmäßig. Sobald es Neuigkeiten gibt, werden wir hier wieder tagesaktuell berichten.
Kurzfristig hat ein Taubenpärchen versucht, die Nische zu besetzen, ist aber länger nicht mehr gesehen worden.
Heute morgen kam der Falkenterzel kurz vorbei, um sich das muntere Treiben rund um den Kirchturm anzusehen. Die Dohlen sind seit einigen Tagen recht aktiv.
In den vergangenen Tagen waren Frau Turmfalke und der Terzel mehrmals am Tag in der Nähe des Kirchturms zu sehen, meist auf ihrem Lieblingsplatz auf einer nahe gelegenen Scheune. Grund für die Präsenz sind vermutlich die zunehmenden Aktivitäten der Dohlen (insgesamt 11), die ebenfalls nach Nistplätzen suchen, es steht momentan nur einer im ehemaligen Schleiereulen-Kasten zur Verfügung, der auch schon mit Zweigen bestückt wurde.
In den letzten zwei Wochen war das Wetter kühl und unbeständig, daher gab es nur gelegentliche Treffen am
Kirchturm, die Dohlen sind dagegen ständig vor Ort, es wurde auch schon Nistmaterial in die Nische gebracht, da es an Brutgelegenheiten
fehlt, der Eulenkasten wurde ebenfalls schon in Beschlag genommen.
Heute konnten wir erstmals Balzrufe des Falkenpaares hören und die anschließende Balz beobachten.
Die Dohlen haben noch nicht aufgegeben, die Nische ist gut gefüllt mit Zweigen, jedoch sind die Falken tagsüber oft präsent und es sieht ganz danach aus, dass sie die Oberhand behalten. Die technischen Schwierigkeiten, die wir in den letzten Tagen aufgrund der Unitymedia-Arbeiten hatten, sind mittlerweile behoben und die Live-Kamera ist wieder online.
Heute Morgen wurde das 1. Ei gelegt, nach unserer Rechnung folgt nun jeden zweiten Tag ein weiteres Ei bis ?
Wie vermutet, folgte jeden zweiten Tag ein neues Ei, heute Morgen waren es schon 4 insgesamt. Nachmittags sitzt der Terzel in der Nische und wärmt das Gelege.
Seit gestern wird von beiden Falken das Gelege bebrütet bzw. gewärmt. Heute Morgen wurde noch ein 5. Ei gelegt.
Uns erreichte eine Mail aus dem Kreis der Mitbeobachter, dass ein 6. Ei in der Nische liegt. Es ist momentan schwer zu erkennen, da Herr und Frau Falke sich abwechseln und das Gelege bedeckt ist. Vielen Dank für die Information, Frau Gregori!
Heute ist das erste Küken geschlüpft! Herzlichen Dank auch für die E-mail von Frau Berchtold, die es wohl als Erste gesehen hat.
Heute morgen kamen zwei weitere Küken dazu und mittags sogar noch eins. Jetzt sind es bereits vier.
Heute morgen wurde das fünfte Küken gesichtet. Gleich zwei Beobachter haben sich bei uns gemeldet. Danke schön.
Heute morgen wurde auch das sechste Küken gesichtet. Wieder wurden wir durch zwei Beobachter unterstützt. Danke schön. Es ist nämlich gar nicht so einfach, die Küken auseinander zu halten und zu zählen.
Das zuerst geschlüpfte Küken ist nun schon 9 Tage alt, man kann wieder sehr deutlich den Größenunterschied zum Nachzügler sehen. Es wird allerlei gefüttert, Mäuse, Eidechsen und leider auch kleinere Vögel, der Terzel bringt die Beute und übergibt sie entweder außerhalb der Nische oder bringt sie bis zum Eingang. Die Falkenmutter zerkleinert sie und teilt sie den Küken zu. Danach wird gründlich gesäubert, auch das Gefieder der Küken.
Wir mussten leider heute morgen ein totes Küken aus der Nische nehmen. Die Ursache ist uns nicht bekannt, vielleicht kann uns einer der aufmerksamen Beobachter dazu einen Hinweis geben.
Das zuerst geschlüpfte Küken ist nun schon 2 Wochen alt, leider haben auch wir den Eindruck, dass die Eltern
nicht sehr oft zu sehen sind. Uns erreichen jetzt mehrfach Anfragen von besorgten Mitbeobachtern, ob genügend gefüttert wird.
Wir können es leider auch nur von außen kommentieren, Ursachen dafür kann es viele geben. Es wird vermutet, dass 2018 im Südwesten
kein gutes "Mäusejahr" ist, dies zeigt auch die Beute, die gebracht wird. Heute wurden sogar Grashüpfer verfüttert. Der Terzel,
der in der Nische derzeit nicht sichtbar ist, ist dennoch in der Nähe, vermutlich bringt er auch Beute und legt diese außerhalb
ab, wo sie dann von der Falkenmutter übernommen wird. Er ist auffällig oft an dem Fenster oberhalb der Nische zu sehen und zu hören.
Gestern gab es ein auffälliges Geschrei oberhalb der Kirche, da sich ein Paar Rotmilane genähert hatte, die auch über dem Turm
längere Zeit kreisten. Sofort waren beide Falken in der Luft und attackierten die Milane heftig, bis diese dann abzogen.
Jedoch wird die Nahrung von der Mutter nicht mehr verteilt, sondern nur in den Eingang gelegt und da sind die beiden Jüngeren
entscheidend im Nachteil.
Update 18:00 Uhr: Es sind leider innerhalb kürzester Zeit zwei weitere Küken verstorben. Wir haben uns entschlossen, ausnahmsweise
Hilfestellung über Zufütterung zu geben, was von der Falkenmutter auch angenommen wurde.
Bitte Daumen drücken, dass es klappt!
Die drei verbliebenen Jungfalken benötigen zusätzliche Hilfe von Experten und werden daher für kurze Zeit
außerhalb der Nische betreut. Der Plan ist jedoch, sie bald wieder mit ihren Eltern zusammenzuführen, da eine Auswilderung durch Menschen sehr schwierig ist.
Die drei Jungfalken wurden einen Tag lang mit passender "Falkenkost" aufgepäppelt und heute Mittag wieder in die Nische gebracht.
Sie scheinen sich sichtlich besser zu fühlen. Nun warten wir auf die Eltern, die das Füttern wieder übernehmen müssen.
Die beiden Eltern haben ihre Kinder schnell wieder gefunden und füttern sie auch. Heute gab es sogar schon eine Maus. Die wurde erstmal im Ganzen abgelegt und dann an die Kleinen verfuttert.
Scheinbar ist die Krise erst einmal überstanden. Es sieht so aus, als wenn die Versorgung der Jungfalken sich
verbessert hat, es werden immer wieder Mäuse gebracht. Jedoch wird die Beute meist nicht mehr zerteilt, sondern nur noch angeliefert.
Dadurch gibt es immer wieder kleinere Streitereien, aber das gehört vermutlich zur Erziehung.
Man kann nun auch sehr schön beobachten, wie sich das Daunenkleid langsam zum bräunlichen Gefieder entwickelt.
Heute Vormittag gab es längere Zeit große Aufregung wegen eines 3. Falken, der sich lange in der Nähe der Kirche aufhielt und immer wieder die nähere Umgebung umkreiste und dabei der Nische sehr nahe kam. Es gab großes Geschrei, auch von den Jungen, die überhaupt nicht wussten, was sie von der ganzen Sache halten sollten. Einige Luftkämpfe waren zu beobachten, wir wissen leider nicht, ob der Störenfried dauerhaft vertrieben wurde.
Man hat zwar den Eindruck, dass nicht viel gefüttert wird, aber dennoch werden die Kleinen immer größer und
kräftiger. Das Gefieder wird zunehmend braun und sie rücken immer näher nach vorne, um das Geschehen im Kirchhof zu beobachten.
Wir vermuten einen ersten Ausflug Mitte bis Ende nächster Woche.
Bei dem 3. männlichen Falken, der sich vor allem frühmorgens gerne am Turm aufhält, vermuten wir einen Jungvogel vom letzten
Jahr, der jedoch von den Falkeneltern immer wieder attackiert wird.
Die jungen Turmfalken sind nun beinahe 4 Wochen alt, man kann es auch äußerlich deutlich beobachten. Heute Mittag wurden eifrig Flugübungen in der Nische veranstaltet.
Am Nachmittag waren mehr Mäuse als Falken zu sehen, so richtig wissen sie auch noch nicht, was sie mit der Beute anfangen sollen.
Heute ist am frühen Morgen einer der Jungen ausgeflogen. Wir haben ihn noch nicht wieder gesichtet. Über dem Kirchturm findet wieder die "Verteidigung des Luftraumes" statt. Sämtliche Elstern, Tauben, der fremde Terzel und ein Rotmilan wurden bereits erfolgreich von den Falkeneltern vertrieben. Die verbliebenen zwei Jungfalken üben inzwischen das Fliegen in der Nische. Ab und zu bedienen sie sich auch aus dem "Mäuselager". Gestern Abend waren es zwölf, und es werden sogar immer noch mehr.
Heute ist es wieder recht heiß und am frühen Abend liegen alle 3 ziemlich platt in der Nische. Falke Nr. 1, der gestern ausgeflogen war, kam am Nachmittag zum Futtern, auch die vergangene Nacht hatte er wieder mit den Geschwistern verbracht. Die beiden anderen sehen noch nicht sehr entschlossen aus, die Nische zu verlassen, veranstalten aber immer wieder Flugübungen.
Heute morgen fehlt schon der zweite Jungfalke. Er ist in aller Frühe ausgeflogen und sitzt im Baum gegenüber. Später sahen wir ihn dann auf dem Storchennest, wo vom Terzel auch die Beute deponiert worden ist. Gegen Mittag verläßt auch der letzte Jungfalke die Nische. Sicherlich werden sie die nächsten Nächte noch zusammen verbringen.
Die jungen Falken verbringen die überwiegende Zeit auf dem Kirchendach und auf den Bäumen nebenan, das
Futter wird hier von den Eltern deponiert. Auch die Nacht wird meistens hier verbracht, mit Ausnahme der vorletzten Nacht,
wo sich alle drei vermutlich aufgrund des Regens in der Nische aufhielten.
Ein dickes Dankeschön und herzliche Grüße senden wir an Herrn Boll nach Pforzheim.
Auf ein Wiedersehen in 2019!
Hier ein kurzes Update. Wir sehen die jungen Falken ab und zu noch rund um den Kirchturm, auch haben uns
Anwohner berichtet, dass sie manchmal ziemlich lärmen, scheinbar wird gelegentlich noch gefüttert.
Der Terzel, welcher unserer Meinung nach ein Jungvogel vom Vorjahr ist, besucht regelmäßig die Nische und kann meist frühmorgens
oder nachmittags dort über die Kamera beobachtet werden. Meistens putzt er sich oder er hält ein kurzes Nickerchen. Nachts
schläft er wohl draußen, was man bei der momentanen Hitze auch gut verstehen kann.